Zum Nachlass Friedrich Nicolais
Nachl. Friedrich Nicolai 47, M. 21, Bl. 4v
Zu den wichtigsten und am meisten benutzten Nachlässen der Staatsbibliothek gehört der Nachlass des Berliner Aufklärers, Buchhändlers und Verlegers Friedrich Nicolai. Christoph Friedrich Nicolai (* 18. März 1733 in Berlin; † 8. Januar 1811 in Berlin) gab einflussreiche literaturkritische Zeitschriften heraus, verfasste die erste historisch exakte Beschreibung Berlins und schrieb einen der meistgelesenen Romane des 18. Jahrhunderts. Als Freund Lessings und Mendelssohns und Gegner Kants war er einer der Hauptvertreter der Berliner Aufklärung. Sein Briefnachlass liegt, in gebundener Form, seit 1885 in der Staatsbibliothek. Der Gesamtnachlass, in dem auch zahlreiche Manuskripte und Sammlungen historischer Texte enthalten waren, umfasste ursprünglich 297 Bände. Nach den Auslagerungen des Zweiten Weltkriegs verblieben in der Bibliothek 88 Briefbände und ein Registerband. Später wurden 12 weitere Bände unterschiedlichen Inhalts hinzu erworben. Den Kern des Nachlasses bildeten schon immer die 88 erhaltenen Briefbände. Sie enthalten, alphabetisch nach Verfassern geordnet, 20.000 Briefe und andere Papiere von über 3.000 Personen, insgesamt etwa 30.000 Blatt, die zum größten Teil nicht ediert sind. Dennoch gehören diese Briefe zu den wichtigsten Zeugnissen der deutschen Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts. Sie datieren aus der Zeit zwischen 1755 und 1810. Als Korrespondenzpartner treten u.a. auf: Thomas Abbt, Johann Christoph Adelung, Christian Konrad von Dohm, Johann Joachim Eschenburg, Georg Forster, Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Karl August Fürst von Hardenberg, Johann Gottfried von Herder, Isaak Iselin, Sophie von La Roche, Moses Mendelssohn, Johann Karl August Musäus, Friedrich Eberhard von Rochow. Korrespondenz Nicolais ist zwar auch in weiteren Bibliotheken Deutschlands, Österreichs und der Schweiz verstreut nachgewiesen, der Hauptbestand liegt jedoch in der Staatsbibliothek.
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